Transitionen gehören zu unserem Leben – wir werden immer wieder mit Übergängen konfrontiert–meistens sind sie mit vielen Emotionen verbunden und stellen uns vor große Herausforderungen.
Einer der ersten Übergänge ist der Kindergarteneintritt. Im Kindergarten Inzing, Haus 1, haben wir uns für das Konzept der sanften Eingewöhnung entschieden. Uns ist es wichtig, die Eltern mit einzubeziehen, um gemeinsam, die für das Kind beste Möglichkeit zu einem positiven Übergang zu finden. Wir laden die Eltern mit den Kindern bereits im Juni zu einem „Schnuppervormittag“ ein. Eltern und Kinder erhalten somit einen ersten Eindruck vom Kindergarten /Alltag und lernen unser Fachpersonal kennen. Ein erster Austausch mit Kind und Elternteil ist uns wichtig, da der Start im Herbst, in einer bereits erkundeten Umgebung, sich für die Kinder als einfacher erwiesen hat. Der Elternabend findet vor Kindergartenbeginn statt, somit können offene Fragen geklärt werden.
Die Eingewöhnung von neuen Kindern kann von wenigen Tagen bis zu ein paar Wochen andauern. Die Kinder sollen anfangs mit ihren Eltern, in der neuen Umgebung Vertrauen gewinnen und eine Bindungsbeziehung zur pädagogischen Bezugsperson aufbauen. Diese gibt dem Kind Sicherheit und schafft gemeinsam mit der Familie die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung.
Das Kind soll in der schützenden Begleitung der Eltern und in seinem eigenen Tempo mit der neuen Umgebung und der Gruppe vertraut werden. Die Dauer des Eingewöhnungsprozesses ist sehr unterschiedlich und individuell.
Die Eingewöhnungsphase und die Dauer häng ab von:
- Alter
- Entwicklungsstand
- Vorerfahrungen mit Trennungssituationen
- Eigener Persönlichkeit
Erleichternd für das Kind:
- Anwesenheit einer familiären Bindungsperson: Kinder sind in einer neuen Umgebung nur aktiv, wenn sie sich sicher fühlen
- Bei der Trennungsphase: KURZER, bewusster Abschied (= weniger Stress für das Kind)
- Bei Erkrankungen die Eingewöhnung verschieben
- Nicht während oder kurz nach der Eingewöhnung in den Urlaub fahren
- Vertraute Gegenstände mitbringen (Kuscheltier)
Ablauf:
- Die Kinder bekommen genügend Zeit, um anzukommen und sich zu orientieren.
- Die Eltern können am Vormittag ihr Kind begleiten. Wir bitten darum, nicht Spielpartner für das eigene Kind zu sein, sondern die Rolle als Beobachter und Begleiter einzunehmen.
- Die anfängliche Besuchszeit sollte verkürzt sein. Bitte in den ersten Wochen regelmäßig den Kindergarten besuchen, um einen routinierten Ablauf zu erfahren und sich in der Gruppe einen Platz zu schaffen.
- Kinder geben meist Signale, sobald sie bereit sind, ohne Eltern im Kindergarten zu bleiben. Es ist wichtig, dass sich die Eltern nicht ohne Verabschiedung von den Kindern entfernen.
- Es ist oft besser, das Abschied nehmen kurz und knapp zu halten. Wir Fachkräfte sind für eure Kinder da und versuchen durch individuelle Rituale den Abschieds- bzw. Trennungsschmerz zu erleichtern.
Ein guter Start ist für eure Kinder die Basis für eine schöne, unbeschwerte Kindergartenzeit! Deshalb ist uns die Zusammenarbeit und ein gegenseitiges Vertrauen mit euch Eltern sehr wichtig! Hat die Eingewöhnung gut geklappt und eure Kinder bereit den Vormittag alleine zu bewältigen, bitten wir euch trotzdem, unbedingt für uns erreichbar zu bleiben!
Kann es sein, dass Kinder sich gar nicht eingewöhnen können?
Ja natürlich, das kommt vor. Dann besprechen wir mit den Eltern ein weiteres Vorgehen. Es hat sich für positiv erwiesen, die Eingewöhnung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Bitte setzt euch und eure Kinder nicht unter Druck - irgendwann ist der richtige Zeitpunkt für einen guten Start gekommen! Ausschlaggebend ist der Entwicklungsstand des Kindes. Auch die Erziehungsberechtigten müssen „bereit" sein, das eigene Kind einer neuen Bezugsperson anzuvertrauen.